Mähwiesendienst

Mähwiesendienst


Grünland bedeckt knapp ein Viertel der Fläche Deutschlands. Es ist überwiegend als Folge von Viehwirtschaft auf ehemaligen Waldstandorten entstanden. Rund 40% dieser Fläche wird gemäht um Heu zu gewinnen. Infolge dieser regelmäßigen, abrupten Entnahme von Biomasse und des Schnitts kurz oberhalb der Grasnarbe haben sich auf einigen dieser Mähwiesen – insbesondere solchen die überhaupt keine Beweidung erfahren – Pflanzengesellschaften von hohem naturschutzfachlichen Wert herausgebildet.

Die FFH-Richtlinie der EU hat deshalb zwei dieser Grünlandnutzungstypen in den Kanon der zu schützenden Lebensraumtypen (LRT) aufgenommen: Magere Flachland-Mähwiesen (6510) und Berg-Mähwiesen (6520). Beide dieser halbnatürlichen Ersatzgesellschaften erfordern eine gemäßigte („extensive“) Bewirtschaftung. Diese ist im „Interpretation Manual“ definiert durch maximal zwei Schnitte pro Jahr sowie eine Erstmahd nicht vor Beginn der Hauptblütezeit der Gräser. Zudem muss die Fläche arten- und blumenreich („rich in flowers“) sein und darf nur leicht bis moderat gedüngt werden.

Weil die zur Qualifikation als Mähwiesen erforderliche Pflanzengesellschaft vielgestaltig sein kann und sich mit Fernerkundung bisher nicht fassen lässt, misst und analysiert der Mähwiesen- Dienst (stattdessen) die Bewirtschaftungsintensität und erlaubt so die Ableitung einer Verdachtskulisse für Mähwiesen – denn die Art und Weise der Bewirtschaftung prägen stark das lokale Vorkommen der Pflanzengesellschaft. Um standörtliche Besonderheiten und jahresspezifische Witterungseinflüsse etwas berücksichtigen zu können, werden auch Ergebnisvarianten für eine weniger strikte Kriterienerfüllung bereitgestellt. Ergänzend werden wesentliche Ergebnisse der Dienste zur Mahd- und Offenbodenerkennung mitgeliefert. Die Auswertungen des Mähwiesen-Dienstes beziehen sich stets auf sechs aufeinanderfolgende Jahre (aufgrund der Verfügbarkeit von Sentinel-2 Daten beginnend ab dem Jahr 2017).

Alle Dienste des Offenlandmonitors sind für die Arbeit mit Vektordaten konzipiert und erfordern das Hochladen vorhandener Polygone (abgegrenzter Felder, Schläge, Parzellen, Gebiete o.ä.). Ergebnisse der Satellitenbildauswertungen werden dabei für jedes Polygon zusammengefasst und als Werte in neu angelegten Attributen zum Download und weiterführenden Auswertung bereitgestellt. Darüber hinauslassen sich die wesentlichen Kenngrößen des Dienstes unmittelbar in Form einer Online-Karte (WebGIS) im Offenlandmonitor darstellen.

Eine Kurzübersicht zur Benutzung des Dienstes (ReadMe), eine detaillierte technische Dokumentation der genutzten Daten und Methoden sowie Grafiken zur zeitlichen Dichte der verwendeten Satellitendaten finden sich verlinkt im Downloadfenster.

Maehwiesendienst

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Kurzübersicht (ReadMe) zur Nutzung des Dienstes:
ReadMe Maehwiesendienst
Bild mit einer Wiese
Bild: Matthias Herkt