Hintergrund

Diese Seiten sind das Ergebnis des Leuchtturmprojekts CopGruen – einem vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) finanzierten Vorhaben (FKZ 50EW2102A-F) zur behördlichen Inwertsetzung von Daten und Diensten des Europäischen Copernicus Programms (https://d-copernicus.de).

Ziel des dreijährigen Projekts (2021-2024) war es, allen Landesumweltämtern einen Werkzeugkasten bereitzustellen, der ihnen ermöglicht, durch Einsatz von Fernerkundung eine Reihe ihrer Aufgaben künftig noch wirksamer und/oder kostensparender wahrzunehmen.

Denn mit satellitenbasierten Sensoren lassen sich Umweltveränderungen mittlerweile im Wochentakt und einer Auflösung von 10 Metern dokumentieren und analysieren – konsistent, flächendeckend, auch rückwirkend und kostenfrei.

Der fachliche Fokus des Projekts liegt auf dem Offenland-Monitoring. Die entwickelten bzw. integrierten Dienste liefern Auskünfte zur Bewirtschaftungsintensität* und zum Mindestalter von Dauergrünland*, zum Vorkommen von Mähwiesen-Lebensraumtypen*, zur Verbuschung von Heiden und zu zeitweise überstautem Grünland auf organischen Böden.

Konzipiert und durchgeführt wurde das Projekt von den Landesumweltämtern der Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Schleswig-Holstein im Verbund mit der Technischen Universität Berlin, dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe-Hunsrück (früher RLP AgroScience) und dem Thünen-Institut. Den Zuschlag für die technische Ausgestaltung der Plattform erhielt die LUP GmbH. Administrativ stand der Projekträger DLR zur Seite.

Wichtigster Anspruch und Leitgedanke während der Projektentwicklung war stets: wie stellen wir sicher, dass die erhofften Hauptnutzenden diesen Werkzeugkasten auch tatsächlich nutzen wollen und können? Als solche identifizierten wir Sachbearbeitende in den Landesumweltämtern, die meist objektspezifische Informationen suchen und selten tiefergehende Kenntnisse in Fernerkundung besitzen.

Im Ergebnis ist eine leistungsstarke Infrastruktur auf der Plattform CODE-DE entstanden, die zentral, einheitlich und über ein aufgabenspezifisch gestaltetes Web-Interface zugänglich ist. Informationen werden gemäß dem Bedarf der Sachbearbeitenden primär objektspezifisch (polygonbezogen) ausgegeben. Ausgewertet werden meist Zeitreihendaten der Sentinel-1 und Sentinel-2 Satelliten. Die entwickelten Algorithmen liegen zeitgemäß in einer modularen und skalierbaren Umgebung.

Die Einbeziehung von sechs weiteren Landesumweltämter als Kooperationspartner war daher erfolgsentscheidend. Ihnen gilt unser besonderer Dank. Sie haben fachspezifische Bedarfe formuliert, Präferenzen diskutiert, Referenz- und Validierungsdaten bereitgestellt, und die Nutzungsoberfläche auf diesen Seiten aktiv mitgestaltet.

Die Dokumentation der hier vorgehaltenen Dienste wird für die Instandhaltung und ggf. den Ausbau der Infrastruktur selbst, aber auch auf Seiten der Landesumweltämter für etwaiges künftiges Personal mit Fernerkundungskompetenz nützlich sein.

Die im Projekt aus ganz Deutschland zusammengeführten und in Teilen harmonisierten Referenzdaten zu Offenland-Biotopen wurden ausschnittsweise in einer Ergebnisdatenbank abgelegt, die Objekte aus der herkömmlichen terrestrischen Biotopkartierung werden hierbei mit fernerkundlich messbaren Merkmalen und den Ergebnissen der CopGruen-Auskunftsdienste ergänzt. Es bietet sich an, diese Datensammlung in einem Folgeprojekt auszuwerten.

* Die mit Sternchen versehenen Dienste/Auskünfte wurden zu Teilen durch Nachverwertung von bestehenden Diensten oder Methoden entwickelt, weitere Informationen finden Sie in den Beschreibungen der Dienste.